Eine Nervenzelle erhält Informationen von anderen Zellen über chemische Synapsen. Am Zellkörper entsteht dann ein Aktionspotential, das am Neurit zur nächsten Zelle weiterläuft. Das elektrische Ersatzschaltbild eines Neurons (verändert nach Hodgking). Cm: Membrankapazität, I: Ströme (Kapazitäts-, Leck-, Natrium- und Kaliumströme), g: Leitfähigkeit; E: Batterie, Spannungsdifferenzen durch Natrium-Kaliumpumpen. Schaltbild und Text von Dr. J. Brix GSF Neuherberg, 1997.
Es bleibe derzeit ein physikalisches Enigma, wie derartig schwache elektrische Felder überhaupt zu einer Wirkung führen können, heißt es: Selbst bei einem verhältnismäßig starken externen elektrischen Feld von 10 kV/m, wie es etwa in der Nähe von Gewitterzonen auftreten kann, schrumpft das Feld im Körper auf Grund der recht guten Körperleitfähigkeit auf 10 mV/m bzw. 1 mA/m2. Dies führt zu einem Potential über einer wenige 10 Ä dicken Membran von Bruchteilen eines Mikrovolt gegenüber einigen 10mV natürlicher Potentialdifferenz. Der thermische Umsatz von l: 100 000W/m3 ist um einen Faktor von 100 Millionen kleiner als der Umsatz infolge natürlichen Metabolismus’! Von besonderem Interesse ist hierbei die Frage, inwieweit derartige bioelektromagnetische Phänomene im Zusammenhang mit „Wetter” und „Wetterfühligkeit“ stehen. Befinden, Stimmungslage, bestimmte Schmerzzustände usw. werden bekanntlich vom Wetter beeinflusst. Unlust und Häufung von Fehlern gehen mit so genannten biotropen Wetterlagen einher. Andererseits sind derartige biotrope Wetterlagen in der Regel verknüpft mit elektromagnetischen Prozessen, Ladungsverschiebungen und durch atmosphärische Entladung erzeugte elektrische Impulse, eben die so genannte Spherics, die genau diese niederfrequenten Komponenten in besonderem Maße und messbar enthalten.
Mit der Schumann-Resonanz bezeichnet man stehende elektromagnetische Wellen in der Erdatmosphäre. Durch Blitze wird ein breites Spektrum elektromagnetischer Wellen ausgesendet. Niederfrequente Wellen breiten sich hauptsächlich in der nur wenig leitfähigen Atmosphäre zwischen dem elektrisch gut leitenden Erdboden und der gut leitenden Ionosphäre aus. Wellen, die sich nach einer Erdumrundung wieder in der gleichen Phase befinden (d. h. der Erdumfang ist ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge) befinden sich in Resonanz und werden verstärkt, andere löschen sich aus. Dadurch ergibt sich eine Resonanzfrequenz von durchschnittlich 7,83 Hz, die durch die Beschaffenheit der Ionosphäre mit den Tages- und Jahreszeiten leicht schwankt. Auch bei Vielfachen dieser Frequenz liegt eine Schumann-Resonanz vor, das stärkste Signal liegt aber bei der Grundfrequenz von 7,83 Hz (das entspräche übrigens im Schallspektrum dem Ton H(4) +25 cent). Dieses Phänomen wurde 1954 von Winfried Otto Schumann und Herbert König entdeckt. Die elektromagnetischen Wellen werden lokal leicht durch künstlich erzeugte Wechselfelder verdeckt. Bei der Vermessung des Frequenzspektrums in diesem niederfrequenten Bereich sind auch stärkere künstlich erzeugte Wellen zu beobachten, so z. B. die Frequenzen des europäischen und des amerikanischen Stromnetzes
[Enzyklopädie: Schumann-Resonanz. DB Sonderband: Wikipedia Frühjahr 2005, S. 402322]
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