Die Portugiesische Galeere gehört zur Gattung der Staatsquallen, den Physalia, die insgesamt etwa 150 Arten umfasst. Die Tiere selbst sind keine echten Quallen, sondern Polypenkolonien. Ihr Name verweist auf die Organisation dieser Meeresbewohner, die sich im Lauf der Evolution zu Kolonien zusammen getan haben. Die Einzeltiere bleiben Zeit ihres Lebens miteinander verbunden. Sie wurden von Ernst Heckel, einem der bedeutendsten deutschen Zoologen des 19. Jahrhunderts, einst als “Personen” bezeichnet. Jede Portugiesische Galeere besteht aus einer Vielzahl von Polypen mit den verschiedensten Aufgaben. Ähnlich einer menschlichen Staatsgemeinschaft überleben diese Personen nur dank ihrer ausgefeilten Arbeitsteilung.Unter den Individuen der Kolonie herrscht eine getrennte Arbeitsteilung. Fresspolypen, Geschlechtsglocken, Wehrpolypen, Deckblätter und Fangfäden kooperieren wie die Organe der meisten Lebewesen. Einzeln sind sie nicht lebensfähig So z.B. die hübsche, bläulich schimmernde Gasblase ( CO2 und N2 gefüllt) die eigentlich schon weithin sichtbar ist. Dieses Segel wird von einem einzigen Polypen gebildet und sorgt für den Auftrieb. Die ca. 30 x 10 cm große Gasblase nutzt sie, um vor dem Wind zu kreuzen. Aber die Gefahr lauert darunter, ihre Tentakel sind bis zu 50 m (durchschnittlich aber 15m) lang und beherbergen das entsprechende Waffenarsenal. Bis zu 1000 Nesselkapseln pro cm stehen hier breit. Die Fangarme werden rythmisch eingeholt und wieder ausgestreckt, gefangene Beute so zur Mundöffnung transportiert. Das Giftgemisch aus verschiedenen Eiweißen wirkt direkt an den Nervenzellen, wo es zu einer Überregung führt. Dadurch bleibt die Muskulatur ständig kontrahiert, Atemstillstand und Herzversagen sind die Folge. Gefährdet sind vorallem Badende und Schwimmer, aber auch Taucher sollten die Nähe tunlichst meiden.
Erkennungsmerkmale : blauviolett schimmernde, bis 30cm messende sackförmige Gasblase mit zahlreichen blauen, weißen oder rotvioletten Tentakeln,physalia utriculusist kleiner – ca. 5 bis 8 cm.
Von Jannaraabe – Eigenes Werk, CC BY 3.0, Physalia physalis am Strand von Las Americas, Teneriffa
Dennoch gibt es einige wenige Tiere, die diesem fast perfekten Fangapparat widerstehen. So gibt es beispielsweise einen Fisch, der nicht nur den Nesselkapseln und dem Gift widersteht, sondern sein ganzes Leben im Schutze der Tentakel verbringt: Der Quallenfisch Nomeus gronovi. Auch der Clownsfisch kann den Gifttorpedos der Tentakeln widerstehen.Während das vereinzelte Knabbern des Nomeus der Physalia nicht viel ausmacht – die beschädigten Tentakeln werden einfach regeneriert – gibt es auch einige spezielle ‘Feinschmecker’, die sich geradezu auf die Tiere stürzen. Dies sind zum einen verschiedene (Leder-)Schildkröten, zum anderen haben sich einige Schnecken auf diese Beute spezialisiert. Die Floßschnecke Janthina sekretieren eine Schleimschicht, in deren Schutz sie sich der Physalia nähern und die Nacktschnecke Glaucus frisst die Physalia nicht nur ungerührt samt Tentakeln auf, sie sucht sich geradezu die gefährlichsten Nesselkapseln aus ihrer Kost heraus und verleibt sich diese zum eigenen Schutz ein.
Quallen haben kein Hirn, kein Herz und keine Lunge. Ihr Mund ist zugleich ihr After; ihr Körper ist nur aus jeweils einer Zellschicht an der Innen- und Außenseite aufgebaut, die einen sackartigen Hohlraum umschließen. Zwischen den beiden Schichten liegt eine gallertartige Substanz aus Wasser, Proteinen und Zucker, die in der Lage ist, Sauerstoff zu speichern – so können Quallen selbst in sauerstoffarmem Wasser überleben. Quallen sind Nichtschwimmer und weitgehend hilflos der Strömung und dem Wind ausgeliefert.
Quallen zählen zu den ältesten Lebewesen der Erde: Sie haben mehr als 500 Millionen Jahre Evolution überdauert.
Noaa – PD
Quellen:
http://home.snafu.de/froebel/tauchen/schrecken/portu.html
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