Von Marco Maier
Der Ruf der Pharmaindustrie leidet immer mehr. Grund dafür sind skandalöse Praktiken, in denen negative Studienergebnisse – Zum Beispiel das Anti-Grippe-Mittel Tamiflu von Roche, welches kaum eine Wirkung besitzt – zurückgehalten und Ärzte und Apotheker zum Verkauf bestimmter – besonders einträglicher – Medikamente gedrängt werden, sowie Weiterbildungsseminare eigentlich nichts weiter als Werbeveranstaltungen sind.
In seinem kürzlich veröffentlichten Buch “Die Pharma Falle – Wie uns die Pillen-Konzerne manipulieren” zeigt Doktor Fahmy Aboulenein, ein österreichischer Neurologe und Oberarzt, eindringlich auf, wie tief die Verfilzung von Pharmakonzernen und Ärzteschaft ist. Objektivität sucht man in der Branche oftmals vergebens. Doch immer mehr Ärzte und Apotheker wollen sich nicht mehr von der Pillenindustrie und deren gekauften “Experten” beeinflussen lassen.
So zeigen interne Dokumente der Pharmaindustrie, welche im Zuge von Klagen in den Vereinigten Staaten publik wurden, dass jeder Dollar den sie in einen ärztlichen Meinungsbildner stecken in etwa 3,50 Dollar an Gewinn lukrieren, weil die manipulierten Ärzte dann nämlich beispielsweise deutlich häufiger teurere Medikamente verschreiben, obwohl es längst schon günstigere Generika gibt. Das Ergebnis: Die Pharmakonzerne investieren insgesamt rund doppelt so viel in Werbung und Sponsoring als in die medizinische Forschung.
Quelle: Contra Magazin
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