MSE Redaktion. Woods Hole (USA) – Bei dem sogenannten Mechanismus von Antikythera handelt es sich um eine komplexe, feinmechanische Apparatur, deren Überreste vor etwas mehr als hundert Jahren von Schwammtauchern aus einem römischen Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera geborgen wurden.
Die Komplexität des Räderwerks ist nach bisherigem Wissensstand für die Antike einzigartig und wurde erst wieder von Uhrmachern im spätmittelalterlichen Europa erreicht. Nach Jahrzehnten der intensiven Erforschung des Mechanismus selbst, haben Archäologen nun im Wrack erstmals ein menschliches Skelett entdeckt, aus dem sie sogar hoffen, analysierbare DNA extrahieren zu können.
Wie das internationale Team Archäologen und Experten des griechischen Kultur- und Sportministeriums und Brendan Foley von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) aktuell berichtet, gelang ihnen mit der Entdeckung des noch erstaunlich gut erhaltenen Schädels, Kiefers, Zähnen Arm- und Beinknochen, Rippen und anderen Fragmenten der erste Fund menschlicher Überreste in dem legendären Wrack überhaupt. Weitere Skelett-Teile sind immer noch in den Wrackteilen eingebettet und sollen bei weiteren Tauchgängen noch geborgen werden.
Taucher bei der Bergung der ersten im Schiffswrack von Antikythera entdeckten Skelettüberreste.
Copyright: Brett Seymour, EUA/WHOI/ARGO
Schädelfragment aus dem Antikythera-Wrack.
Copyright: Brett Seymour, EUA/WHOI/ARGO
Jetzt hoffen Wissenschaftler um Dr. Hannes Schroeder von Naturhistorischen Museum in Kopenhagen, aus den Knochenresten sogar noch auswertbare menschliche DNA extrahieren zu können. Sollten die Überreste ausreichen genetisches Material beinhalten, könnte es sogar gelingen, die Ethnizität und geografische Herkunft des Wrack-Opfers zu identifizieren.
Damit könnten die Forscher mehr zumindest über jene Menschen erfahren, die sich mit dem Antikythera-Mechanismus ein Schiff teilten und diesen vielleicht sogar aktiv genutzt haben.
Quelle: http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/skelett-im-antikythera-wrack20160921/
Bildquelle: Die Vorderseite des sog. „Fragments A“ des Antikythera-Mechanismus.
Copyright: Wikimedia User: Marsyas, CC BY-SA 2.5
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