Huangshan: Das Höhlenlabyrinth, dass es nicht geben dürfte

 

Im September 2012 begab sich der Schweizer Autor und Journalist Luc Bürgin, der durch einen Artikel in einer chinesischen Zeitung vom riesigen Höhlensystem aufmerksam wurde, auf die Reise ins Reich der Mitte, um sich selbst ein Bild zu machen. Das Huangshan-Gebirge, im Südosten Chinas gelegen, gilt bei den Chinesen als eines der beliebtesten Reiseziele im Inland.

Auf einer Fläche von 154 Quadratkilometer gibt es 72 Gipfel, von denen der „Lotosblütengipfel“ auf 1864 Meter über dem Meeresspiegel der höchste ist. Die teils malerische, teils schroffe Landschaft mit ihren steil aufragenden Felsen und bizarren Formen wird von chinesischen Malern seit Jahrhunderten gerne als Kunstobjekt dargestellt.

Gigantisches Höhlensystem

Erst vor ca. 30 Jahren entdeckte ein Bauer durch einen Zufall, dass sich unter dem Huangshan-Gebirge eine Höhle befindet. Erst später stellte sich heraus, dass es sich um ein gigantisches Höhlensystem und eines der mysteriösesten Bauwerke unseres Planeten handeln sollte. Von den Dimensionen her dürfte es das Höhlensystem in dieser Form, basierend auf den heutigen Daten und Fakten, gar nicht geben. Das Alter wird auf ca. 2000 Jahre geschätzt.
Es erstreckt sich eine mysteriöse Unterwelt von in Fels geschlagenen Hallen von bis zu 12.000 Quadratmetern Größe, die bis zu 18 Metern hoch sind. Einige Decken der Hallen, Gänge und Tunnel wurden mit meisterhaften Verzierungen versehen. Insgesamt sind dort 35 Höhlen bekannt, die jedoch alle mit Wasser vollgelaufen sind. Bis zum Jahr 2012 hatte man fünf davon leer gepumpt und teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Höhlensystem ist labyrinthartig verschachtelt, mit unterirdischen Seen, Räumen und Treppen und hat aufgrund seiner gigantischen Ausmaße sogar ein eigenes Klimasystem entwickelt.
Bis zu 18 Meter hoch sind die in Fels geschlagenen Hallen

Bis zu 18 Meter hoch sind die in Fels geschlagenen Hallen

Laut Fachleuten müssen die schier endlosen Gänge mit Stahlwerkzeug angelegt worden sein. Fraglich ist vor allem auch, wie und was mit dem ganzen Aushub passierte. Laut Luc Bürgin müsste man in der Nähe eigentlich unzählige Tonnen Geröll finden, tut man aber nicht. Seine beeindruckenden Erlebnisse und Fotos hielt er in einem Buch fest (siehe unten), welches es bis auf Platz 1 der Amazon Archäologie-Bestseller-Liste schaffte.

Der „Gelbe Kaiser“?

Zu welchem Zweck das Höhlensystem von „Menschenhand“ angelegt wurde, ist den Forschern bislang ein Rätsel. Spekulative Erklärungen gehen dahin, dass es ein geplantes Mausoleum für einen Kaiser gewesen sei, dass dann doch nicht genutzt wurde, da weder Knochen, noch Inschriften oder Schmuck gefunden wurden. Manches könnte darauf hindeuten, dass die gefundenden Hinterlassenschaften mit dem sagenumwobenen „Gelben Kaiser“ zu tun haben. Dann jedoch wäre das Höhlensystem wesentlich älter, als bislang angenommen. Im Höhlensystem wurden uralte Äxte, Zahnräder und Schwerter gefunden, die so präzise geschliffen wurden, wie man es heute nur mit modernsten Maschinen kann. Zudem soll es einen geheimnisvollen See voller Quecksilber geben, den niemand zu öffnen wagt.

Der Gelbe Kaiser regierte das Reich der Mitte von 2698 bis 2598 vor Christus, und führte nach der chinesischen Sage das Volk aus der Barbarei in die Zivilisation. Seiner Herrscherzeit werden viele Erfindungen wie Boote, Werkzeuge, Fuhrwerke, Waffen, Schriftzeichen, Kalender, Paläste, Medizin u.v.m. zugeschrieben. Bei den Chinesen gilt er deshalb bis heute als Gründer der chinesischen Zivilisation. Den Überlieferungen nach wurde er „erleuchtet“, nachdem er sich auch u.a. mit Alchemie und Meditation beschäftigte.
Der überwiegende Teil des verzeigten Höhlenlabyrinths ist noch nicht leergepumpt

Der überwiegende Teil des verzweigten Höhlenlabyrinths ist noch nicht leergepumpt

Gebetsort oder Schutzbunker?

Möglicherweise diente das Höhlensystem von Huangshan einst auch als Gebetsort oder als ein Schutzbunker für die Bevölkerung. War die damalige Bevölkerung in Gefahr? Vielleicht wird man in einigen Jahren das Höhlensystem von Huangshan in einem Atemzug mit Stonehenge oder den Pyramiden von Giza erwähnen, wenn weitere Forschungsergebnisse zutage kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Artikel: Alex Miller

Website: http://www.gehvoran.com/ueber/

Bilder: © mysteries-magazin.com / Kopp Verlag e.K.

Copyright: © www.gehvoran.com

Quellen:
http://www.blick.ch/life/wissen/schweizer-erforscht-hoehlenlabyrinth-in-china-es-ist-ein-weltwunder-id2250241.html
http://www.epochtimes.de/Der-Gelbe-Kaiser-%E2%80%93-Gruender-der-chinesischen-Zivilisation-a726179.html
„Chinas mysteriöses Höhlenlabyrinth“ von Luc Bürgin, Kopp-Verlag

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