Die Unsterblichkeit der Qualle

 

 

Eine rote Qualle im Ozean vor Hawaii
© NOAA, Dr. Dwayne Meadows 

 

Doch kann ein Lebewesen wirklich ewig leben? Was lange Zeit als unmöglich galt, scheint bei der Mittelmeerqualle Turritopsos nutricula zum Alltag zu gehören. Denn wie der Meeresbiologe Ferdinand Boero von der Universität Lecce feststellte, hat diese Art einen bislang einzigartigen Weg gefunden, um ihrem natürlichen Ende zu entgehen.

Denn sobald die Qualle in die Jahre kommt und die Zellen ihre Aufgaben nicht mehr optimal erfüllen, führt sie eine Verjüngungskur durch. Dafür sinkt sie zu Boden und regeneriert sich dort. Die Zellen verlieren ihre bislang ausgeübte Funktion, zum Beispiel als Nerven- oder Nesselzellen, und werden in ihr Ausgangsstadium, in undifferenzierte Stammzellen zurückgeführt. Wie in ihrer frühsten Kindheit besteht die Qualle daraufhin wieder aus lauter multipotenten Einheiten, die sich neu spezialisieren können.

Wenn alles ideal läuft, die Qualle also weder gefressen noch an Land gespült wird, kann sie nach heutigen Erkenntnissen ewig leben. Seit dies entdeckt wurde, forschen Wissenschaftler daran, wie die Qualle den Alterungsprozess umkehren kann. Bisher ohne durchschlagenden Erfolg.

Quallengene für den Menschen?

Thomas Holstein, Professor an der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität, versucht einem ähnlichen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Der Molekularbiologe hat dazu Polypen untersucht, eine frühe Entwicklungsstufe der Quallen, aus der sich die frei schwebenden Medusen entwickeln. Dabei stellte er fest, dass die Winzlinge sich so gut regenerieren, dass sie ebenfalls als unsterblich gelten. Nachdem der Forscher eines der Lebewesen unter dem Mikroskop in Stücke schnitt, entwickelten sich aus den einzelnen Teilen schon bald neue Polypen.

 

Qualle im Pazifischen Ozean
© NOAA, David Burdick

Gelingt es den Forschern diesen komplexen Vorgang irgendwann zu entschlüsseln, böte sich vielleicht eine Chance die Humanmedizin zu revolutionieren. Denn vielleicht ist es möglich, die Regenerationsgene der Tiere auch beim Menschen zu nutzen, um erneuernde Prozesse im Körper einzuleiten. „Wir erwarten nicht, dass wir hier die Finger zur Regeneration bringen können, aber ein ganz wichtiges Beispiel ist das Nervensystem, zum Beispiel bei der Alzheimer Erkrankung“ erläutert der Wissenschaftler. Von einem Elixier für das ewige Leben, das aus Quallen gewonnen wird, kann aber keine Rede sein. Selbst wenn die Wissenschaftler den genetischen Code knacken, wäre eine Übertragung dieses Prinzips auf den Menschen wohl undenkbar.

 

Qualle Turritopsis nutricula und das ewige Leben


Die Qualle Turritopsis nutricula gehört zu der Familie der Nesseltiere. Sie ist relativ klein mit einem Durchmesser von vier bis fünf Millimetern und daher im Wasser kaum zu erkennen, jedoch hat sie die Fähigkeit, ihren Lebenszyklus endlos zu durchlaufen. Somit erfährt sie eine konstante Verjüngungskur und ist praktisch unsterblich.

Die Qualle Turritopsis nutricula wurde zum ersten Mal 1883 im Mittelmeer entdeckt, doch erst seit knapp zehn Jahren weiß man um ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Beinahe undenkbar ist auch die Tatsache, dass mehrere DNA-Tests – durchgeführt in Spanien, Italien, Japan, Florida und Panama – absolut identische Gene aufwiesen. Wissenschaftler haben dafür zwei Erklärungen: Entweder kamen sie durch Schiffe in fremde Gewässer oder der Anstieg der Meerestemperatur führte zu einer Erweiterung ihres Lebensraumes.
Fortpflanzung der Quallen
Normalerweise wachsen die befruchteten Eier am Magen heran, geschützt von dem Schirm der Medusa. Aus diesen Larven (Planulas) entstehen am Meeresboden koloniebildende Nesseltiere (Polypen), die sich durch eine Art asexueller Fortpflanzung (Strobilation) nach zwei Tagen zu einer kleinen Qualle entwickeln. Nach einigen Wochen werden diese Tiere wiederum geschlechtsreif und können bei Befruchtung neue Larven bilden.
Verjüngungskur der Qualle Turritopsis nutricula
Die meisten Medusen sterben direkt nach der asexuellen Fortpflanzung, aber das Faszinierende und schier Unmögliche passiert bei der Qualle Turritopsis nutricula: Sie ist praktisch unsterblich und somit ein Phänomen in der Evolution.
Dies kommt daher, dass die Tentakel der Medusa Nährstoffe in sich aufnehmen. Die Außenschirme (Exumbrella) können durch Umwandlung von Zellen (Transdifferenzierung) zum Keim eines neuen Nesseltieres werden. Dabei bildet sie sich als geschlechtsreifes Individuum zu einer noch unreifen und koloniebildenden Lebensform zurück. Die Medusa erzeugt somit genetisch identisches Erbgut und reproduziert sich selbst.
Wird die Qualle Turritopsis nutricula nicht von einem ihrer unzähligen Feinde gefressen oder auf eine andere Arte getötet, kann sie theoretisch ihren Lebenszyklus immer wieder erneuern und mit dieser Verjüngungskur Unsterblichkeit erlangen

„Bei den meisten Quallenarten sterben die Medusen nach erfolgter Vermehrung ab. Bei Turritopsis nutricula können allerdings Zellen des Außenschirms (Exumbrella) durch Transdifferenzierung zum Keim eines neuen Polypen werden. Dadurch wird eine neue Polypengeneration erzeugt, die direkt aus der Meduse hervorgeht und mit dieser genetisch identisch ist. Die Art ist damit der erste bekannte Fall eines Vielzellers (Metazoa), bei dem sich das geschlechtsreife Individuum wieder zu einer sexuell unreifen koloniebildenden Lebensform zurückentwickelt. Auf diese Weise kann ein Individuum den gesamten Lebenszyklus immer wieder durchlaufen und so theoretisch Unsterblichkeit erreichen.“

 

 

 

 

 

Quellen:
scinexx
Helles Koepfchen.de
Wissensblogger

 

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