Alles ist Energie, oder?

Polarisierung waghalsiger Thematiken.

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist

 

Jeder hat so seine Vorstellung, besonders von dem, an was er glaubt. Die Dreifaltigkeit, die gibt es noch in einem ganz anderen Zusammenhang.

Die Wissenschaft, die Kirche und die Esoterik

Beleuchten wir das ganze mal sehr kontrovers. Betrachten wir es mal von der Wissenschaft aus und anschließend von der Kirche aus. Und dann aus der Sicht der Esoterik in der Kritik, allerdings auch biblisch begleitet und zum Schluss, Esoterischer Unfug mit der Welt der Quanten.

 

 

 

Wenn Esoteriker von Energie sprechen, dann meinen sie etwas anderes damit als die Physiker. Wissen diese genau, was Energie ist? Eines wissen sie jedenfalls: Energie kann nicht verloren gehen.

Energieheilung geschieht ganzheitlich. Die Ebene der Energie ist dem Geist, der Seele und dem Körper übergeordnet, somit wirken sich energetische Heilungen auch heilend auf alle anderen Ebenen aus.“ Das verkündet ein „Energieheiler“. Er ist nicht der einzige Esoteriker, der das Wort Energie strapaziert. Viele nennen sich „Energetiker“, eine „Praxis für ganzheitliche energetische Hilfestellung“ setzt u.a. auf Bachblüten, Chakren und Klangschalen; viele sprechen von nicht messbaren „Energieflüssen“, die „feinstofflichen“ Charakter haben sollen.

Kein Wunder, dass dieser esoterische Umgang mit dem Wort Energie den Naturwissenschaftlern ein Graus ist: Sie wissen genau, was sie mit Energie meinen, auch wenn einer der Ihren, Richard Feynman, provokant sagte: „Es ist wichtig, einzusehen, dass wir in der heutigen Physik nicht wissen, was Energie ist.“ Aber sie kennen Energie in unterschiedlichsten Formen, kinetische, potenzielle, elektrische, chemische usw., und alle lassen sich messen, in denselben Einheiten angeben und ineinander verwandeln. Ohne Verluste. Auch die „Wärmeverluste“ sind keine: Wärme ist Energie, wenn auch ungeordnete.

Masse misst man in Elektronenvolt

Energie ist, wie die Physiker gern sagen, eine Erhaltungsgröße: In einem abgeschlossenen System bleibt die Gesamtenergie konstant, was immer auch geschehen mag. Descartes hat das schon 1644 poetisch so gesagt: „Gott hat bei der Schöpfung der Welt dem Universum einen bestimmten Betrag an Bewegung in der Form wirbelnder Flüssigkeiten mitgeteilt, und diese Bewegung solle ewig anhalten und weder größer noch kleiner werden.“ Klingt, als ob er einen der größten Coups der Physik vorausgeahnt hätte: dass die Thermodynamik die Wärme aus der kinetischen Energie der Teilchen erklären konnte.

Seit Einstein muss man freilich zur Energie auch die Masse dazurechnen, die sich ja in Energie verwandeln kann und umgekehrt: Das ist für die Teilchenphysiker schon so sehr business as usual, dass sie die Massen ihrer Teilchen in Energieeinheiten angeben, nein, nicht in Joule oder Kalorien, aber in Elektronenvolt bzw. Mega- oder Gigaelektronenvolt.

Diese Äquivalenz von Energie und Masse kann man, je nach Weltanschauung, so oder so interpretieren. Entweder als Bestätigung dafür, dass man für die Erklärung der materiellen Welt (die eben auch aus Energie besteht) nichts Immaterielles braucht. Oder man sagt: Alles ist Energie, und Materie gibt’s gar nicht wirklich. Das gefällt den Esoterikern natürlich gut, und die Kantianer zucken mit den Achseln und sagen: Alles nur Erscheinungen, von den Dingen an sich wissen wir grundsätzlich nichts…

Die Energie wurde auffällig spät von den Physikern klar definiert. Vor allem unterschied man sie lange nicht von der Kraft. Leibniz etwa bezeichnete das Produkt mv2noch als „vis viva“, lebendige Kraft; heute nennen wir es, versehen mit einem Faktor 1/2, die kinetische Energie. Und was Leibniz „vis mortua“, tote Kraft, nannte, ist unsere potenzielle Energie. Dass die Summe der beiden in einem elastischen System, in dem es keine Reibungsverluste gibt, konstant ist, stellte Daniel Bernoulli ca. 1730 fest. Das war eine wichtige Vorstufe zum Prinzip der Energieerhaltung, die Helmholtz 1847 noch als „Erhaltung der Kraft“ formulierte: Diese mache ein Perpetuum mobile unmöglich. Heute sagen wir: Die Erhaltung der Energie macht es unmöglich.

Wer verwendete das Wort Energie als Erster im heutigen Sinn? Walter Moore, Autor eines klassischen Lehrbuchs der physikalischen Chemie, meinte: Es war D’Alembert. 1785 schrieb dieser in seiner „Encyclopédie“: „In einem bewegten Körper steckt eine Anstrengung oder Energie, die in einem ruhenden Körper durchaus nicht enthalten ist.“

Indessen verlor der Mainstream der Philosophie im 19.Jahrhundert den Anschluss an die Begriffsentwicklung der Naturwissenschaften. Schelling schrieb Sätze wie: „Als Energie nun ist die Seele das Dass eben dieses bestimmten Körpers, aber nicht das von ihm trennbare Dass.“ Und wenn Hegel die „energeia“ als „reine Wirksamkeit aus sich selbst“ erklärte, dachte er an den Geist, weniger an Körper. Er bezog sich freilich auf Aristoteles, der das Kunstwort „energeia“ geprägt und als Gegenbegriff zu „dynamis“ verwendet hatte: als Akt, im Gegensatz zur Potenz.

Schopenhauer verfolgte die Naturwissenschaften aufmerksamer – aber kritisch. So setzte er darauf, dass „man immer mehr einsieht, dass nie ein Chemisches auf ein Mechanisches, noch ein Organisches auf ein Chemisches oder Elektrisches zurückgeführt werden kann“. Genau das taten und tun die Naturwissenschaften. Ziemlich erfolgreich.

Urknall und Dunkle Energie

Die Kosmologie indessen hat das Prinzip der Energieerhaltung auf das größtmögliche System ausgedehnt: das Universum. In diesem soll die Gesamtenergie (natürlich inklusive Materie, aber auch der Gravitation, die diese zusammenhält) nicht nur konstant, sondern gleich null sein. Sodass man sich den Urknall als Entstehung aus dem Nichts, dem Vakuum, erklären kann, als creatio ex nihilo wie in der christlichen Theologie, nur ohne Gott halt.

Ein wenig verstörend am aktuellen Weltbild der Kosmologen mutet an, dass sie sagen, bis zu 70 Prozent des Universums bestünden aus einer ganz anderen Form von Energie: der Dunklen Energie. Man brauche sie, um die Expansion des Universums zu erklären, aber man könne sie (bisher) weder beobachten noch messen.

Es sollte die Physiker vielleicht nicht wundern, dass sich die Esoteriker begeistert auf diese Dunkle Energie stürzen…

(“Die Presse”, Print-Ausgabe, 01.02.2014) von Thomas Kramar

 

 

Nun haben wir es einmal wissenschaftlich in seiner Zusammenfassung gelesen. Es gibt auch eine religiöse Darstellung die sich mit der Esoterik beschäftigt.

 

 

Energien, Fremdenergien, Schwingungen, kosmische und geistartige Kräfte

Viele alternative Heilmethoden sollen über Energien, Schwingungen, kosmische und geistartige Kräfte ihren Wirkungsweg entfalten.

Unter Energie wird in der Esoterik eine übernatürliche Kraft verstanden, deren Quelle und Ursprung Gott sein soll. Er wird als hoch schwingende energetisch-spirituelle Kraft verstanden. Gott soll mit bedingungsloser Liebe und Licht den ganzen Kosmos und die Menschheit erschaffen haben. Die ganze Schöpfung soll über Energie verfügen, allerdings in einer sehr niedrigen Schwingungsfrequenz. Die Menschen sind nach Aussage der Esoterik als Engelwesen mit hoher Schwingungsfrequenz von Gott erschaffen worden. Nachdem die Menschen den „Engelstatus“ verloren haben, sind sie jetzt nur noch Energiewesen mit sehr niedriger Schwingungsfrequenz. Bewusst oder unterbewusst sehnen sich die Menschen nach einer höheren Schwingungsfrequenz, um wieder als Engelwesen Gott gleich zu sein.

Unter Schwingungen versteht die Esoterik den Stärkegrad der Energie. Je höher die Energie ist, desto höher soll die Schwingungsfrequenz sein.

Unter kosmischen Kräften versteht die Esoterik Energien oder Schwingungen, die aus dem Weltall zu uns auf die Erde kommen. Alle Lebewesen und alle Materie sollen über mehr oder weniger kosmische Kräfte verfügen. Quelle und Ursprung aller kosmischen Kräfte soll wiederum Gott sein, der als hochenergetische spirituelle Kraft verstanden wird.

Manche in der Esoterikszene ersetzen die Begriffe Energie, Schwingung und kosmische Kraft mit dem Begriff der geistartigen oder biodynamischen Kraft. Da die Esoterik sehr vielgestaltig daher kommt, sind hier viele verschiedene Auslegungen möglich.

Energien, Schwingungen, kosmische und geistartige Kräfte werden als Träger und Übermittler von göttlichen Informationen gesehen. Sie werden als eine spirituelle Kraft verstanden, durch die alle Lebewesen (Menschen, Tiere), Pflanzen und Gegenstände (z. B. Steine, siehe unter „Heilsteine“) quasi göttlich „beseelt“ sind, allerdings auf niedrigem Energieniveau. Die ganze Schöpfung sehne sich unterbewusst nach höherer Energie. Krankheit habe letztendlich ihre Ursache in einem Energiemangel der Menschen, so die esoterische Ansicht. Lesen Sie hierzu bitte im Kapitel „Krankheit aus esoterischer und biblischer Sicht“ weiter.

Aus der Sicht der Esoterik sollen mithilfe solcher Kräfte dem Menschen Informationen zukommen, die ihn zu Heilung, Gesundheit, Vollkommenheit, Glück, Erfolg, Erleuchtung und Gott-gleich-Sein führen sollen.

Diese Kräfte sind vergleichbar mit der Lebensenergie Qi oder Chi im alten China (siehe unter „Traditionelle Chinesische Medizin“ die Methoden Qigong oder Taichi), der kosmischen Kraft Ki (siehe unter „Reiki“) in Japan, dem hinduistischen Prana (bedeutet Lebenskraft oder Lebensenergie, siehe unter „Prana-Heilung“) in Indien und der Doshas des Ayurveda.

Unter Fremdenergien versteht die Esoterik Kräfte, die negativ und gesundheitsschädlich auf Menschen einwirken können. So sollen sich zum Beispiel unbearbeitete seelische Prozesse schädlich auf das Energiefeld, die Aura, auswirken und zu Krankheiten führen (siehe unter „Aura, Auraclearing, Auramassage“ in dem Kapitel „Methoden von A-Z und deren Bewertung aus biblischer Sicht“). Auch negative Gedanken anderer Menschen oder nicht erlöste Seelen aus früheren Leben wirken sich als Fremdenergien gesundheitsschädlich aus, so die esoterische Sichtweise.

Energien, Schwingungen, kosmische und geistartige Kräfte begegnen uns ständig in der Esoterik. Sie kommen unter anderem in folgenden alternativen Heilmethoden vor: Energiearbeit, Reiki, Bach-Blütentherapie, Auraclearing, TCM (als Lebensenergie Qi oder Chi), Homöopathie, Energiemedizin, Bioresonanztherapie, Chakren, Klangschalentherapie, Meridian-Energie-Technik, Taichi, Vortex-Energie-Therapie und anderen mehr.

 

Bewertung aus biblischer Sicht

Die Bewertungen entspringen meiner persönlichen Meinung und meinem persönlichen Glauben an Jesus Christus so, wie es die Bibel, das Wort Gottes, beschreibt.

Energien, Schwingungen, kosmische und geistartige Kräfte werden in der Esoterik als spirituelle Kräfte verstanden, deren Quelle und Ursprung Gott sein soll. Diese Kräfte sind also keine messbaren wissenschaftlich-physikalischen Kräfte, sondern esoterisch-spirituelle Kräfte, so wie sie im Kapitel „Esoterik und Wissenschaft“ beschrieben werden.

Gott wirkt quasi durch Energie, Schwingung und kosmischer Kraft und soll durch energetische Heilverfahren ganzheitliche Heilung bewirken. Durch energetische Heilverfahren sollen den Menschen heilende göttliche Informationen zugeführt werden. 

In der Bibel steht nichts von all dem. Das sind reine Erfindungen der Esoterik, die mit dem Gott der Bibel nichts zu tun haben.

Gott wirkt und wirkte in dieser Welt durch Jesus Christus und den Heiligen Geist (Heiliger Geist – Matthäus 3,16, Matthäus 8,28-33 und Markus 1,23-25). In der alttestamentlichen Zeit vor Jesus wirkte Gott durch viele Propheten und Könige (z. B. David), die mit dem Heiligen Geist erfüllt waren (4. Mose 27,18, Richter 3,10, 1. Samuel 16,13 und andere).

Nach der Auferstehung Jesu von den Toten wurden seine Jünger mit dem Heiligen Geist (Apostelgeschichte Kapitel 2) erfüllt, predigten freimütig von Jesus, dem kommenden Reich Gottes und der Ausgießung des Heiligen Geistes auf alle Jesusgläubigen (Apostelgeschichte Kapitel 2 ab Vers 14 ff). In der Kraft des Heiligen Geistes heilten Jesus und seine Jünger Menschen. Auch heute noch wirkt Jesus in der Kraft des Heiligen Geistes unter uns (Matthäus 28,20). Christen können dies bezeugen.

Aus der Sicht der Esoterik fehlen dem Menschen göttliche energetische Kräfte und dadurch ist die Lebensenergie geschwächt. Durch energetische Heilbehandlungen soll die Lebensenergie gestärkt und Krankheiten geheilt werden.

Aus biblischer Sicht kommt die Lebenskraft und nicht eine Lebensenergie von Gott. Gott schuf den Menschen (1.Mose 1,27) und gab ihm den „Odem“ des Lebens (seinen Geist, 1.Mose 2,7). Der Mensch, ein Geschöpf Gottes, trägt diese Lebenskraft in sich. Gott ist unsere Lebenskraft (Psalm 27,1, Jeremia 16,19). Diese Kraft kann durch die Hinwendung zu Gott gestärkt werden (Jesaja 40,31) und nicht durch energetisch-esoterische Praktiken. Gott gibt seinen Nachfolgern einen Geist der Kraft und der Liebe (2.Timotheus 1,7). In dieser Kraft können Menschen einhergehen (Psalm 71,16).

Durch esoterische Kräfte soll die spirituelle Trennung des Menschen von seinem Schöpfer geheilt und die Einheit und Verbundenheit mit Gott wiederhergestellt werden.

Die Bibel sagt uns, dass das alles nur durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes möglich ist.

Wenn Sie nach heilenden Kräften suchen und eine „Energie“ wünschen, die Sie zu Gott führt, dann vertrauen Sie sich bitte Jesus an. Er sagt von sich, dass ihm alle Kraft im Himmel und auf Erden gegeben ist (Matthäus 28,18b) und dass er der Weg zu Gott ist (Johannes 14,6). Er heilt auch heute noch, davon bin ich überzeugt.

Gott spricht: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft (z. B. kosmische Kraft) geschehen, sondern durch meinen Geist.“ Sacharja 4,6b.

Werden esoterisch-energetische Heilverfahren angewandt, öffnet sich, je nach Verfahren mehr oder weniger stark, der Geist der Anwender diesen vermeintlich göttlichen Kräften. Man geht dabei auf „spirituelle Empfangsbereitschaft“, öffnet sich solchen übernatürlichen Kräften und ist offen für spirituelle Beeinflussung. Spirituellen Kräften wird dabei bewusst oder unbewusst (getarnt als ganzheitliche Behandlungsmethode) Zugang zu den Praktizierenden gewährt. Die Esoterik will, dass wir unsere „spirituellen Antennen“ ausfahren und mithilfe von energetischen Heilverfahren „spirituell online gehen“. Der Geist der Anwender wird dabei sanft und fast unmerklich verborgenen (okkulten), spirituellen Kräften geöffnet. Diese verborgenen (okkulten) Kräfte erhalten quasi dadurch Zutrittsrecht.

Bei energetischen Heilverfahren, vor denen ich warne, geraten Menschen, die diese Methoden praktizieren, auf einem „sanften“ Weg in den Bereich der Geisteswelt, die außerhalb des Geistes Gottes liegt. Jeder Geist, der nicht direkt von Gott (Vater, Sohn, Heiliger Geist) kommt, hat mit dem Gott der Bibel nichts gemeinsam. Gott ist Geist (Johannes 4,24), das stimmt, aber nicht jeder Geist kommt von Gott. Es gibt eine Geisterwelt, die außerhalb des Geistes Gottes ist und jeder Geist, der nicht von Gott kommt, ist kein guter Geist (Epheser 6,12). Auch wenn er vielleicht gut erscheint, so hat er sich doch als Engel des Lichts verkleidet (2.Korinther 11,14).

Was passieren kann, wenn Sie solche esoterisch-energetischen Methoden anwenden oder angewendet haben, lesen Sie bitte im Kapitel „Gefahren der Esoterik“ und im Kapitel „Was kann passieren, wenn ich mit unchristlichen Methoden in Berührung gekommen bin?“.

 

Die Gefahren der Esoterik

Menschen, die die Esoterik intensiver praktizieren, laufen Gefahr, in vielerlei Hinsicht Schaden zu nehmen.

Wie bereits im Kapitel „Esoterik“ beschrieben, sieht sich die Esoterik als das wahre Christentum an. Die meisten Menschen, die ihr Leben nach der esoterischen Weltanschauung ausrichten, sehen sich als Christen, „wahre Christen“ oder „Urchristen“. Im Kapitel „Esoterik“ bin ich darauf eingegangen und habe dabei festgestellt, dass sie aus biblischer Sicht nicht christlich, sondern antichristlich ist.

Durch das Beschreiten des spirituellen Erkenntnisweges der Esoterik und das Praktizieren esoterischer Methoden und Praktiken soll sich mehr und mehr göttliches Heil bei den Anwendern einstellen. Das soll unter anderem zu mehr Harmonie, Liebe, innerem Frieden, Lebenskraft, Ruhe, Glück, Erfolg, Lebenssinn, Licht, Geborgenheit, Gesundheit, Vollkommenheit, Freiheit und Verbundenheit mit Gott führen.

Doch stellt sich das erhoffte göttliche Heil nicht ein. Aus etlichen persönlichen Gesprächen, Erfahrungsberichten, Internetveröffentlichungen und anderen Quellen weiß ich, dass oft genau das Gegenteil eintritt. Das göttliche Heil, das die Esoterik verspricht, verkehrt sich sanft und für viele Menschen auf viele Jahre unbemerkt ins völlige Gegenteil.

In diesem Kapitel werden einige Gefahren beschrieben, an denen Menschen, die esoterischen Praktiken intensiver praktizieren, Schaden nehmen können.

Es geht hier nicht um die gelegentliche Einnahme von Bach-Blüten oder homöopathischer Globuli oder das einmalige Besuchen eines Yogakurses. Es geht darum, was passieren kann, wenn Menschen immer intensiver esoterische Methoden betreiben und sich der esoterischen Weltanschauung mit ihren Kräften und Energien mehr und mehr öffnen und ihr Leben immer stärker nach esoterischen Gesichtspunkten ausrichten.

Jesus Christus warnte seine Jünger vor falschen Propheten, die in „Schafskleidern“ zu uns kommen, aber inwendig „reißende Wölfe“ sind (Matthäus 7,15). Er sagte zu seinen Jüngern, dass man sie an ihren „Früchten“ erkennen soll (Matthäus 7,16). Jesus sagte, dass gute Bäume gute Früchte und dass schlechte Bäume schlechte Früchte bringen (Matthäus 7,17).

„15 Sehet euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 16 An Ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? 17 Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte.“

Meiner Meinung nach ist die Esoterik ein Wolf in Schafskleidern, vor dem wir uns schützen sollen, so wie es in Matthäus 7,15 beschrieben wird. Sie stellt sich göttlich dar, ist aber inwendig ein reißender Wolf. Sie kommt zu uns als „falscher Prophet“ und will Menschen auf einen falschen Heilsweg führen. An den Auswirkungen der Esoterik ist zu erkennen, dass sie keine guten Früchte trägt, so wie es in Matthäus 7,16-17 beschrieben wird und sie somit auch kein „guter Baum“ ist. Sie verspricht göttliches Heil, bewirkt aber gerade das Gegenteil und führt zur Destruktion. Sie ist, meiner Meinung nach ein „fauler Baum“, der „arge Früchte“ trägt, so wie es in Matthäus 7,17 beschrieben wird. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, die nach jahrelanger „Esoterikkarriere“ kein göttliches Heil erlebt haben, sondern in der völligen Destruktion geendet sind. Sie sind tatsächlich an einen „reißenden Wolf“ geraten, der sich als friedliches Schaf verkleidet hat. Das genaue Gegenteil dessen, was die Esoterik verspricht, trifft ein.

  1. Egoismus, Unbarmherzigkeit, Gnadenlosigkeit statt Liebe, Barmherzigkeit, Gnade

In der Esoterik wird viel von Liebe gesprochen und dass die Liebe mit am Wichtigsten ist. Menschen, die die Esoterik anfänglich praktizieren, sind sehr freundlich. Man kann ihnen eine gewisse Wärme abspüren. Viele sind sehr aufrichtig und offen, doch im Laufe der Zeit verkehrt sich das unmerklich. Zunehmend wird die persönliche spirituelle Weiterentwicklung immer wichtiger. Das persönliche Heil, der persönliche Lichtkörperprozess oder Aufstiegsprozess tritt vermehrt in den Vordergrund. Dem hat sich zunehmend alles unterzuordnen. Menschen, die einem auf dem persönlichen Heilsweg dabei im Wege sind, werden immer öfter gemieden, bis hin zur Trennung von bisher geliebten Menschen. In Esoterikkreisen wird oft geraten, sich vom Partner, der die esoterische Gesinnung nicht angenommen hat und diese auch nicht annehmen will, zu trennen. Oft werden auch ganze Familien im Stich gelassen, um anscheinend besser auf dem Heilsweg voranzukommen. Mehr und mehr werden die Menschen eingeteilt in jene, die „aufgewacht“ sind und jene, die noch „schlafen“. Von den Schlafenden muss man sich absondern, da sie einem auf dem persönlichen Heilsweg im Wege stehen. Man muss dem Ruf seiner „inneren Stimme“ folgen, ist in der Esoterik oft zu hören. Und diese innere Stimme rät häufig auch zur Trennung. Ohnehin sind viele Esoteriker der Meinung, dass sie als „Aufgewachte“ auf einer spirituell höheren Entwicklungsstufe stehen, als der übrige Teil der Menschheit. Wenn man beim persönlichen Lichtprozess oder Aufstiegsprozess weiterkommen will, gehört es auch dazu, dass man sich absondert von den „Schlafenden“, da diese einem auf Dauer schaden würden.

Immer mehr beschäftigt man sich mit sich selbst und seinen momentanen Reinigungs- und Aufstiegsprozessen. Esoteriker fühlen sich oft von schlechten Energien (sog. Fremdenergien) umgeben. Diese Fremdenergien können angeblich von anderen Menschen kommen (z. B. Kollegen oder Ehepartnern), die einem nicht gänzlich wohl gesinnt sind. Um diese „Energiekrise“ zu lösen, finden auch hier oft Trennungen statt.

Das Drehen um sich und Beschäftigen mit sich selbst führt zur Egozentrik. Selbstverwirklichung, der esoterische Weg zur Göttlichkeit, führt in letzter Konsequenz zur Selbstsucht, zum Narzissmus, zum Egoismus und nicht zu mehr Liebe. 

Im Zusammenhang mit der esoterischen Reinkarnationslehre ist vielen nicht klar, dass diese, außer dass sie biblisch (Hebräer 9,27) nicht haltbar ist, auch sehr unbarmherzig und lieblos ist. Aus der Sicht der Reinkarnationslehre muss man sich auf dem Weg zu Gott durch viele Leben hindurch „hocharbeiten“. Ist man in diesem Leben nicht bereit, sein persönliches Karma anzunehmen oder begeht man irgendwelche Fehler auf seinem persönlichen Entwicklungsweg, dann muss man sein nächstes Leben z. B. als Regenwurm oder in den Slums von Kalkutta zubringen. Danach kann man somit wieder ganz von vorn anfangen. Das empfinde ich als sehr unbarmherzig, gnadenlos und lieblos.

Aus der Sicht der Bibel können Menschen ganz einfach durch Jesus Christus zu Gott kommen. Jesus hat durch seinen Sühnetod den Weg zu Gott freigemacht. In Johannes 3,16 steht: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

So einfach kann man aus der Sicht der Bibel zu Gott kommen.

Die Esoterik legt einem auf ihrem vermeintlichen Weg zu Gott viele Regeln in den Weg.Wer die Esoterik praktiziert, kommt mehr und mehr in ein sich Abmühen hinein, um endlich vollkommener und heiler zu werden. Viele Aussteiger berichten darüber, dass sie immer öfter neue esoterische Praktiken ausprobieren, weil die bisherigen nicht zum gewünschten Ziel geführt haben. Immer noch waren viele Probleme da, immer noch nicht die erwünschte Harmonie und Gesundheit, immer noch kein Seelenfrieden. Immer wieder aufs Neue rieten esoterische Coaches oder Berater dazu, die esoterischen Methoden intensiver und hingegebener zu praktizieren. Viele Aussteiger berichten darüber, dass sie jahrelang nicht merkten, dass sie sich durch die Esoterik „spirituelle Mühlsteine“ auferlegt haben.

Auch hier sehe ich die Lieblosigkeit und Unbarmherzigkeit der Esoterik.

Jesus lädt alle, die mühselig und beladen sind ein, zu ihm zu kommen; er will uns erquicken. Er ist von Herzen sanftmütig und demütig. Bei ihm dürfen wir Ruhe finden (Matthäus 11,28-30). Jesus ist kein Seelenfänger, bei ihm muss man sich nicht abmühen.

  1. Dunkelheit und Orientierungslosigkeit statt Licht

Esoteriker sind immer auf der Suche. Sie haben immer den Glauben, demnächst geschieht der entscheidende Durchbruch. Das erhoffte göttliche Heil in Form von mehr Gesundheit, Harmonie, innerem Frieden usw. stelle sich ein. Da sich aber das erhoffte Heil nicht einstellt, wird weiter gesucht und weiter praktiziert. Neue esoterische Methoden werden mit hinzugenommen, um endlich das gewünschte Ziel zu erreichen. Doch auch auf Dauer stellt sich der erwünschte Seelenfrieden nicht ein. Die Seele bleibt leer. Der Hunger nach Lebenssinn, Seelenfrieden, einem erfüllten Leben wird nicht gestillt. Bei vielen Esoterikern stellen sich im Laufe der Jahre seelische Verstimmungen, depressive Phasen bis hin zu manifesten Depressionen ein. Depressive Phasen und Depressionen werden als notwendiges Übel auf dem Weg zur Vollkommenheit angesehen, da die Seele aus der Sicht der Esoterik einen Aufstiegsprozess durchläuft. Der Mensch entledigt sich auf seinem Weg zur Vollkommenheit seelischer Altlasten und Belastungen aus vorigen Leben. Aufgrund dieser Sichtweise sind Esoteriker bereit, viele Jahre der seelischen Dunkelheit und Orientierungslosigkeit zu ertragen. Bei manchen endet es in der völligen Selbstzerstörung.

Ich kann dem Leser nur raten, zu Jesus zu kommen. Mit Jesus wird es hell in der Seele. Er sagt von sich in Johannes 8,12: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Gott schenkt uns Orientierung für unser Leben, wenn wir uns an ihn halten. In Psalm 119,105 steht: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“

Jesus stillt auch den Hunger nach einem erfüllten Leben, nur bei ihm kann dieser Hunger gestillt werden. In Johannes 6,35 sagt er von sich: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

  1. Schwachheit statt Lebenskraft

Was Esoterikern immer wieder Kraft gibt, ist nicht durch göttliche Energien oder kosmische Kräfte bedingt, sondern durch die Hoffnung, dass alles bald besser wird und man bald über göttliche Kräfte und göttliches Heil verfügen wird. Das treibt Esoteriker immer wieder an. Die Aussicht auf ein besseres Leben, auf eine Kraft, mit der man die Lebensumstände und auch andere Menschen magisch beeinflussen kann. Dafür sind immer mehr Menschen bereit, viel zu geben. Doch irgendwann geht diese Hoffnung nach und nach verloren und das macht letztendlich schwach.

Einige Esoteriker erzählten mir, dass sie oft schwach und angeschlagen durchs Leben gingen. Abwechslung brachten esoterische Seminare, Kongresse oder Kurse. Beim Besuch solcher Events lebten sie plötzlich auf und waren ganz euphorisch, um dann regelmäßig nach solchen Veranstaltungen wieder einzuknicken. Das ist ein Phänomen, das ich oft gehört habe. Auf diesen Kongressen und Events herrscht immer Hochstimmung, man ist regelrecht „high“. Jeder will sich dort mit viel Energie vollsaugen, in der Hoffnung, dass die „Energieakkus“ für längere Zeit halten. Man holt sich auf solchen Veranstaltungen einen energetischen „Kick“ ab, dessen Energie meistens kurz nach dem Event wieder verpufft ist.

Der Gott der Bibel will uns Lebenskraft schenken, wir müssen nur zu ihm kommen. Von ihm steht in Psalm 27,1b geschrieben: „Du bist meines Lebens Kraft“.

  1. Krankheit statt Gesundheit

Es wäre einmal interessant, eine statistische Erhebung darüber durchzuführen, ob Esoteriker gesünder oder kränker sind als andere Menschen. Ich habe den Eindruck, dass sie kränker sind. Da „drückt oder zieht“ es immer irgendwo. Oft unerklärliche Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen. Viele sind ständig bei Heilpraktikern, Ärzten und Schamanen in Behandlung, weil anscheinend wieder Energieblockaden die Gesundheit einschränken und zu unerklärlichen Beschwerden führen. Gerade mit der seelischen Gesundheit steht es nicht besonders gut. Nach außen wirken viele sehr geisterfüllt, ruhig, friedlich, beständig und harmonisch. Doch innerlich sind sie voller Ängste, haben Krisen und Depressionen. Das gaben etliche Menschen an, nachdem sie aus der Esoterik ausgestiegen sind.

Einige Leute erzählten mir, dass sie aufgrund seelischer Beschwerden esoterische Heilungsseminare besuchten. Dort waren sie nach und nach bereit, sich dem Heiler ganz zu öffnen in der Hoffnung, dass nun viel seelisch Angestautes hervorbrechen und heilen kann. Tatsächlich brachen dort viele seelische Verletzungen auf und Angestautes hervor, doch die erhoffte Heilung blieb aus. Nach den Seminaren ging es den Betroffenen noch schlechter, da nun alles Seelische offen lag und die Beschwerden sich verstärkten. Einige erzählten, dass sie sich seither seelisch völlig aufgerissen fühlen und dass es ihnen seither schlechter geht.

Christen dürfen Jesus bei Krankheit um Heilung bitten. Es gibt so viele Beispiele in der Bibel wie kranke Menschen zu Jesus kamen und er diese geheilt hat.

  1. Realitätsverlust und Lüge statt Wahrheit

Wie bereits unter Punkt 1 beschrieben, sehen sich viele Esoteriker als „Aufgewachte“. Sie sind es ihrer Meinung nach, die die wahren Zusammenhänge und Hintergründe dieser Gesellschaft erkannt haben. Sie sind auf dem Weg der Erkenntnis und der Erleuchtung. Dies ist eine Tatsache, die für mich schon auf einen Realitätsverlust hinweist.

Unter Punkt 9 schreibe ich, dass sich viele Esoteriker durch Fremdenergien und Energieblockaden belastet fühlen. Auch das ist ein Hinweis auf Realitätsverlust.

Auch der Glaube an UFOs oder an einen Lichtkörperprozess, bei dem Menschen zu Lichtgestalten werden, die dann nur noch Licht als Nahrung aufnehmen, ist ein deutlicher Hinweis auf einen Realitätsverlust.

Auch die esoterische Betrachtung verschiedener Lebensumstände hat meiner Meinung nach mit Realitätsverlust zu tun. So zum Beispiel die spirituelle Beraterin, deren 15-jährige Tochter nachts das Bett einnässt. Die Beraterin gibt als Grund für das Einnässen an, dass ihre Tochter im Schlaf die Probleme aus vorherigen Leben bearbeitet. Meiner Meinung nach lag der Grund für das Einnässen darin begründet, dass einige Monate zuvor die Ehescheidung der Eltern (Mutter Esoterikerin, Vater nicht) mit den ganzen vorangegangenen Umständen, die zur Scheidung geführt haben, die Tochter sehr belasteten.

Viele Esoteriker sehen die Gründe, warum sie Probleme mit anderen Menschen haben, meist nur darin, dass sie die „Aufgewachten“ sind. Den „Schlafenden“ wird quasi durch die Anwesenheit eines Aufgewachten ein Spiegel vorgehalten, was die Schlafenden daran stört weiter zu schlafen. Der Schlafende will aber weiter schlafen, so die Sichtweise der Esoteriker, und fühlt sich durch den Esoteriker unterbewusst gestört, was dann zu Problemen mit dem Esoteriker führt. Der Esoteriker ist dann das Opfer, das unter den anderen leiden muss. Esoteriker sehen sich oft als Opfer, die unter dieser „schlafenden Gesellschaft“ zu leiden haben. Auch hier sehe ich einen Realitätsverlust.

Unter Punkt 11 und 12 können Sie auch nachlesen, dass es eine Lüge des Teufels ist, dass die Esoterik göttlich macht und man damit zu Gott kommt. In Johannes 8,44 wird der Teufel auch als Vater der Lüge bezeichnet.

Christen dürfen mit Jesus in der Wahrheit leben. Jesus sagt in Johannes 14,6, dass er die Wahrheit ist. Wer mit Jesus lebt, wird die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird ihn freimachen (Johannes 8,31-32).

  1. Einsamkeit statt Gemeinschaft

Wie aus den vorangegangenen Punkten zu erkennen ist, haben Esoteriker einen Weg der spirituellen Erleuchtung beschritten. Sie sehen sich als spirituell höher- oder weiterentwickelt als der übrige Teil der Menschheit. Unter Punkt 1 habe ich beschrieben, wie es dadurch zur Absonderung von anderen Menschen kommen kann. Auch aus Punkt 5 geht das ein Stück weit hervor. Es kann zu Beziehungsproblemen kommen, sowohl mit dem Ehepartner als auch mit Freunden, Kollegen, mit den eigenen Kindern und mit anderen Menschen. Oft kommt es dadurch zur Trennung und Absonderung von anderen Menschen.

Wie auch unter Punkt 1 beschrieben, steht der persönliche spirituelle Heilsweg im Vordergrund. Ich weiß von manchen Frauen, dass sie ständig esoterische Seminare und Coachings besuchten, dabei viel Geld ausgaben und dabei auch ihren Ehemann und die Kinder sehr vernachlässigten. Ein Ehemann sagte: „Ich kenne meine Frau nicht mehr, sie hat sich völlig verändert. Entweder ich werde auch esoterisch oder sie verlässt mich.“

Überhaupt habe ich den Eindruck, dass in Esoterikkreisen Trennungen öfter vorkommen als sonst. Spirituelle Berater empfehlen auch eine Trennung vom Partner, wenn dieser nicht mit auf den vermeintlichen Heilsweg kommen will.

Esoteriker kommen nur noch mit ihresgleichen klar, aber selbst da gibt es oft Streit und Meinungsverschiedenheiten über den vermeintlich richtigen Weg. Letztendlich will jeder sein eigener Gott werden, doch auf diesem Weg wird man immer einsamer. Unter Punkt 1 schrieb ich, dass Selbstverwirklichung, der esoterische Weg zur Göttlichkeit, in letzter Konsequenz zu Selbstsucht, zu Narzissmus und zu Egoismus führt. Aber nicht nur das; wer Gott-gleich-Sein will, endet auch in der Einsamkeit. Etliche Esoteriker meldeten sich bei mir, die völlig isoliert waren.

Der Glaube an Jesus Christus fördert das Leben und die Gemeinschaft mit anderen Menschen. Christen wollen das Leben miteinander teilen. Geteilte Freude ist doppelte Freude. In der Apostelgeschichte 2,42 steht: „Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“

In Jesus Christus wurde Gott ganz Mensch. Christen dürfen Jesus nachfolgen. Esoterikern ist das nicht genug, sie wollen Gott-gleich-Sein und enden damit in der Einsamkeit und Isolation.

  1. Dauerhaft suchend statt fündig werdend

Wie unter Punkt 2 bereits beschrieben, sind Esoteriker immer auf der Suche und sind der Meinung, dass sie kurz davor stehen, das Heil Gottes endlich zu erfahren und endlich unbegrenzten Zugang zu energetischen oder kosmischen Kräften zu haben. Immer wieder werden neue esoterische Methoden ausprobiert. Viele wollen die Geheimnisse des Lebens entschlüsseln und den vermeintlichen „Code“ Gottes knacken, um endlich an die energetischen magischen Kräfte Gottes heranzukommen. Bei manchen endet das in einer richtigen Sucht.

Christen haben mit Jesus alles gefunden. Das, was Christen noch fehlt, dürfen sie bei Jesus suchen, erbitten und finden. Jesu sagt in Matthäus 7,7: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“

  1. Getrieben sein statt innerem Frieden und Ruhe

Unter Punkt 7 habe ich das dauerhaft Suchende der Esoteriker beschrieben. Manche sind sehr getriebene Menschen und finden keine Ruhe mehr. Eine Frau sagte mir: „Ich habe schon lange gemerkt, dass mich die Esoterik nicht weiter bringt, doch habe ich einfach weiter gemacht. Ich musste es einfach tun. Es war wie eine Sucht.“

Die Esoterik stillt den Lebenshunger nicht, sie macht nicht satt. Die Seele bleibt leer, so wie das unter Punkt 2 beschrieben ist. Man müht sich weiter mit esoterischen Praktiken ab.

Jesus Christus will unserer Seele Ruhe geben und kann unseren Lebenshunger stillen. Er sagt in Matthäus 11,29: „Nehmt auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

  1. Belastet und abhängig statt frei

Manche Esoteriker leiden zunehmend unter Feinfühligkeit. Sie sind der Meinung, dass sie Dinge wahrnehmen können, die andere Menschen nicht wahrnehmen. Diese Feinfühligkeit bezieht sich besonders auf negative Wahrnehmungen. So nehmen sie bei sich selbst mehr und mehr schlechte Energien (sog. Fremdenergien – unter Punkt 1 wird dies beschrieben) oder Energieblockaden wahr. Fremdenergien, die anscheinend von Kollegen, Verwandten, Nachbarn, dem Ehepartner, Verstorbenen, den Vorfahren oder aus früheren Leben herrühren und die sich belastend auswirken. Esoteriker meinen auch, Belastungen und Fremdenergien anderer Menschen besonders stark wahrnehmen zu können, was auch zunehmend zur persönlichen Belastung werden kann. Oft leiden sie unter dieser „kaputten“, oberflächlich gesinnten und kommerziell ausgerichteten Gesellschaft. Esoteriker sind der Meinung, dass viele ihrer Belastungen von daher kommen, dass sie „Aufgewachte“ sind. Sie sind der Meinung, die tatsächlichen Probleme und Funktionsweisen einzelner Menschen und der ganzen „schlafenden Gesellschaft“ erkannt zu haben und dies auch spüren zu können.

Manche Esoteriker kommen in eine Abhängigkeit, die Suchtcharakter hat. Die Sinnsuche und  die Suche nach magischen Kräften endet für manche in einer völligen Abhängigkeit. Einige erzählten mir, dass sie richtig süchtig danach waren, zur Kartenlegerin oder zum Schamanen zu gehen. Viele haben ihr ganzes Geld dafür ausgegeben. Andere haben ihr ganzes Geld für esoterische Beratungen, Seminare und Coachings ausgegeben. Manche haben sogar Kredite dafür aufgenommen.

Einige berichten nach ihrem Ausstieg, dass sie es einfach tun mussten, sie waren richtig süchtig danach.

Christen dürfen in Jesus Christus frei sein. Jesus ist kein Sklaventreiber, bei dem man durch religiöse Pflichten getrieben nie zur Ruhe und zur Freiheit kommt. Wen Jesus freimacht, der ist auch frei (Johannes 8,36).

In Galater 5,1 steht: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen!

  1. Destruktion statt neues Leben

Für manche ist Esoterik absolut zerstörend. Wie schon in den vorangegangenen 9 Punkten erklärt, gibt es einige Gefahren, in welche Betroffene geraten und dadurch Schaden nehmen können. Es gibt in vielerlei Hinsicht esoterisch verursachter Schaden.

Einige, die sich bei mir meldeten, waren gleichzeitig körperlich und seelisch krank (einige erhielten deshalb eine Frührente), hoffnungslos, sozial völlig isoliert und allein und waren finanziell völlig abgebrannt. Einige haben für ihre esoterischen Coachings und Seminare (diese sind in der Regel sehr teuer) mehrere Tausend Euro ausgegeben und hatten deshalb Schulden. Das erhoffte göttliche Heil hat sich bei keinem eingestellt, sondern genau das Gegenteil.

Wer leben will, der muss zu Jesus kommen, er schenkt wahres Leben. In Johannes 11,25 spricht Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben.“

  1. Okkult belastet statt göttlich heil

Durch esoterische Methoden sollen die Anwender zu einer spirituellen Weltanschauung hingeführt werden. Dabei sollen übernatürliche, vermeintlich göttliche Energien, kosmische Kräfte und Schwingungen dem Menschen zu mehr Heil und Göttlichkeit verhelfen. Die Esoterik will die Türen des menschlichen Geistes für solche Kräfte öffnen. Mit dem Praktizieren der Esoterik öffnen sich die „Geistestüren“ mehr und mehr und man gestattet, dass spirituelle Kräfte Einfluss nehmen dürfen.

Die Bibel warnt uns davor, solches zu tun.

Es gibt eine Geisterwelt, eine spirituelle Dimension, die außerhalb des Geistes Gottes ist. Jeder Geist, der nicht von Gott kommt, ist kein guter Geist (Epheser 6,12).

Jeder Geist, der nicht direkt vom biblischen Gott (Vater, Sohn, Heiliger Geist) kommt, hat mit dem Gott der Bibel nichts gemeinsam. Gott ist Geist (Johannes 4,24), aber nicht jeder Geist kommt von Gott (1.Johannes 4,1-3).

Der Teufel und sein Dämonenheer warten darauf, dass Menschen ihre Geistestüren für übernatürliche Kräfte öffnen. Der Teufel wird in der Bibel auch als „Fürst dieser Welt“ (Johannes 12,31 und 14,30 und 16,11) bezeichnet. Er hat ein eigenes Reich, in dem ihm viele böse Geister (griechisch Dämonen, Matthäus 12,24-28 und 25,41 und 2.Korinther 12,7 und Offenbarung 12,7-9) dienen.

In der Bibel werden solche Geister als böse oder unreine Geister bezeichnet (Apostelgeschichte 19,12 und 5,16 Matthäus 10,1).

Der Teufel erlangte durch den Sündefall (1.Mose 3) Anteil an der Schöpfung Gottes. Er belog Adam und Eva, indem er ihnen sagte, dass sie durch das Essen der Frucht des Baumes wie Gott sein würden. Gott-gleich-Sein, eine Lüge und Verführung, mit der uns der Teufel in der Esoterik wieder begegnet. Auch die Esoterik verspricht, dass Menschen durch sie Gott gleich werden können. Der Teufel wird in der Bibel auch als der Vater der Lüge bezeichnet (Johannes 8,44).

Als Fürst dieser Welt hat der Teufel Macht und ist Herrscher über unsere Welt. Er will, dass das auch so bleibt und tut alles dafür, um uns Menschen vom befreienden Glauben an Jesus Christus, dem Sohn Gottes, fernzuhalten. Er verkleidet sich dazu auch als „Engel des Lichts“ (2.Korinther 11,14) und will sich mit esoterischen Praktiken getarnt in unser Leben einschleichen und Einfluss ausüben. Die Esoterik ist ein trojanisches Pferd mit deren Hilfe sich scheinbar gute, göttliche, energetische Kräfte (welche jedoch Dämonen sind) Zugang in unser Leben verschaffen und manipulierend und zerstörend wirken wollen.

Manche Esoteriker berichten darüber, dass sie mit der Zeit eine Hellsichtigkeit entwickelten. Manche können Gedanken lesen oder Stimmen hören, manche bekommen regelmäßig von Geistern Besuch. Manche erleben ständig Spukphänomene oder bekommen von Kobolden oder Wichteln Besuch. Wiederum andere können eine Aura (Strahlenkranz) um jeden Menschen sehen oder erleben ständig, wie ihr Geist den Körper verlassen kann. Oft entwickeln sich massive Ängste bis hin zu immer wiederkehrenden Panikattacken. Ich habe auch mit verschiedenen ehemaligen Exesoterikern gesprochen, die eine oder mehrere Psychiatrieaufenthalte hinter sich gebracht haben. Etliche sind seither arbeitsunfähig und Hartz-4-Empfänger oder Frührentner.

Das sind für mich alles Hinweise darauf, dass sich bei diesen Menschen das Tor zur unsichtbaren Welt geöffnet hat und sich verborgene (okkulte) Mächte Zugang verschafft haben. Die Esoterik ist meines Erachtens vom Teufel gemacht und letztendlich nichts anderes als Spiritismus und Okkultismus. Sie zerstört den Menschen und macht nicht heil.

Manchmal entwickeln sich okkulte Belastungen sehr schleichend und unmerklich. Die in diesem Kapitel aufgeführten Gefahren sind letztendlich Ausdruck von unmerklicher okkulter Beeinflussung, bei der sich Menschen mit der Zeit destruktiv verändern.

Okkulte Belastungen können aber auch sehr plötzlich und sehr massiv auftreten, wenn zum Beispiel okkulte Mächte direkt kontaktiert werden. Hier einige Beispiele:

Erstes Beispiel

Eine Frau sucht zur Lebensberatung eine spirituelle Beraterin auf. Die Beraterin ruft während der Beratungssitzung spirituelle Mächte mit Namen an. Die Ratsuchende fällt dabei sofort in Trance und erfährt eine außerkörperliche Erfahrung. Sie sieht sich selbst und die ganze Beratungssitzung von außen.

Sie leidet seither unter starken Ängsten und Panikattacken, auch hat sich seither eine Hellsichtigkeit bei ihr eingestellt.

Zweites Beispiel

Eine Mutter geht mit ihrer kranken 7-jährigen Tochter zur Heilpraktikerin. Diese ruft spirituelle Mächte an und fragt diese im Beisein von Mutter und Tochter um Rat, welche die beste Behandlungsmethode sei.

Seither klagt die Tochter darüber, dass immer wieder ganz grässliche Geistgestalten sie besuchen und in ihrem Zimmer sind.

Drittes Beispiel

Eine Frau führte aufgrund seelischer Probleme eine Rückführung bei einer spirituellen Beraterin durch. Seither kann sie Stimmen hören und hat starke Panikattacken.

Hier noch zwei Beispiele, bei der die okkulten Belastungen nach einiger Zeit auftraten:

Erstes Beispiel

Eine junge Frau hielt sich zwei Jahre in einem buddhistischen Ashram in Tibet auf und meditierte dort täglich. Immer öfter sah sie Geister und hörte Stimmen, die anfangs noch recht freundlich waren, aber mehr und mehr zu destruktivem Verhalten aufforderten und sie massiv bedrängten. Sie kehrte nach Deutschland zurück und wurde mit starken Ängsten und häufig auftretenden Panikattacken in die Psychiatrie eingewiesen.

Zweites Beispiel

Durch monatelanges intensives Praktizieren von Reiki erfuhr eine Frau plötzlich bei einer Reikibehandlung ein intensives Gefühl einer Kraft, die sie durchflutete. Sie hatte das Gefühl, dass diese Kraft Einzug in sie hält und eine starke Energie sich in ihr ausbreitete. Sie erlebte einige Stunden starke Glücksgefühle und Weinen vor Freude. Schon in der darauf folgenden Nacht bekam sie intensive Albträume und entwickelte intensive Ängste und Panikattacken. Sie hörte immer öfter Stimmen, die sie zum Selbstmord drängten.

Sie ging zum Arzt und bat diesen, sie in die Psychiatrie einzuweisen. Sie hatte Angst, verrückt zu werden. Seit ihrer Entlassung aus der Psychiatrie ist sie arbeitsunfähig und Hartz-4-Empfängerin und nimmt seit dieser Zeit starke Psychopharmaka ein.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat sein Leben für uns gegeben, dass wir heil werden dürfen (Jesaja 53,4-5). An ihn dürfen wir uns wenden. Er befreit auch von okkulten Belastungen, dafür gibt es viele Beispiele in der Bibel (z. B. Matthäus 8,16).

In 1.Johannes 3,8b steht: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“

  1. Hölle statt Himmel

Wie wir aus den vorangegangenen Punkten ersehen können, macht die Esoterik nicht heil. Sie macht auch nicht göttlich oder Gott gleich. Sie entfernt uns von Gott und hat das Ziel, uns nicht zu Gott, also in den Himmel zu führen, sondern in die Hölle. Aus Punkt 11 wird ersichtlich, dass der Teufel die Esoterik erschaffen hat. Wer sich darauf einlässt, lässt sich letzten Endes, wenn auch unbeabsichtigt, mit dem Teufel ein.

In Lukas 10,19-20 erfahren wir, dass Jesus Christus seinen Nachfolgern Macht gibt, dass ihnen die bösen Geister nichts anhaben können. Gleichzeitig sagt Jesus, dass sie sich darüber freuen dürfen, dass ihre Namen im Himmel geschrieben sind. „Sehet, ich habe euch Vollmacht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.”

 

 

Esoterischer Unfug mit der Welt der Quanten

Ob Engelheilung, Astrologie oder Alternativmedizin: Die Welt der kleinsten Teilchen muss immer öfter als Scheinbegründung für esoterischen Unfug herhalten. Der Physiker Florian Aigner fragt: Was können die armen Quanten dafür?

Sie wollen mit den Seelen Verstorbener kommunizieren? Sie möchten Ihr Horoskop harmonisch ausbalancieren lassen? Sie haben das Gefühl, das Kronen-Chakra Ihrer Katze könnte ein bisschen mehr Energie vertragen?

Kein Problem: Das Geschäft mit der Esoterik ist zu einem milliardenschweren Industriezweig geworden. Selbst die absurdesten Angebote finden zahlungswillige Käufer. Wenn man wissen möchte, wie die geheimnisvolle Wirkung dieser segensreichen Errungenschaften zu erklären sei, bekommt man oft eine erstaunliche Antwort: Das hat irgendwie mit Quantenphysik zu tun.

Okay, dann muss es ja funktionieren.

Es ist paradox: Esoteriker, deren Geschäftsmodell darauf fußt, die Erkenntnisse der Naturwissenschaft zu ignorieren, berufen sich auf eine naturwissenschaftliche Theorie. Es ist, als würden Atheisten in der Bibel nach Bestätigung ihrer weltanschaulichen Thesen suchen. Oder als würde just ein Vegetarierverein mit Gratisschnitzelsemmeln Mitglieder anwerben wollen.

Quantenphysik ist erstaunlich populär. Sie ist gewissermaßen der Pandabär unter den wissenschaftlichen Theorien. Während andere Bereiche der Naturwissenschaft als langweilig gelten, technokratisch, starr und kalt, umhüllt die Quantentheorie offenbar eine Aura des Lebendigen, Warmen und Mystischen. Dabei ist die Quantenphysik eine naturwissenschaftliche Theorie wie jede andere auch: Sie ist in der Sprache der Mathematik verfasst, liefert klare Vorhersagen, lässt sich im Experiment überprüfen. In der Quantenphysik verwendet man mathematische Formeln, und am Ende kommt eine Zahl heraus.

“Quantum Engel Heilung“

Mit anstrengenden Zahlen und Formeln hat die Quantenesoterik freilich nichts zu tun. Stattdessen geht es um Gesundheit, Spiritualität und Lebensberatung. So erfahren wir zum Beispiel: “Quantum Engel Heilung“ sei eine neuartige “Energiemedizin“, die unter “direkter Anleitung der Engel“ entwickelt wurde. Als “Quanten-Astrologie“ wird eine Gesprächstechnik bezeichnet, bei der “Blockaden im Horoskop des Klienten“ aufgespürt und “energetische Unausgewogenheiten ausbalanciert“ werden. Man kann “Quantenkraftsteine“ kaufen, um sich gegen Elektrosmog zu wappnen – nebenbei schützen sie auch vor Neutrinos aus der Sonne, vor Herzproblemen und Burn-out.

Besonders beliebt ist momentan die “Quantenmedizin“, ein buntes Feld von unterschiedlichen alternativen Heilmethoden. Manchmal werden den Patienten ehrfurchtgebietende Apparate vorgesetzt – sie wirken angeblich mit geheimnisvollem Licht, speziellen Magnetfeldern oder auch mit mysteriösen Tachyonen. Das sind hypothetische Teilchen, die bis heute nur theoretisch in bestimmten spekulativen physikalischen Theorien vorkommen. Gemessen wurden sie noch nie, doch die Esoterikbranche lässt sich von solchen Nebensächlichkeiten kaum irritieren.

Oft sind quantenmedizinische Behandlungen allerdings auch eher unspektakulär: Geheilt wird gerne mit sanften Berührungen. Es handelt sich somit einfach um eine modernisierte, vermeintlich wissenschaftlich verbrämte Version des Handauflegens, das man von religiösen Wunderheilern aller Epochen kennt. Was das mit Quanten zu tun haben soll, ist schwer erkennbar. Oft beschränkt sich der Zusammenhang auf die Behauptung, bei der Behandlung würden obskure quantenphysikalische “Informationen“ übertragen. Eine Wirkung solcher Verfahren ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht zu erwarten – im besten Fall kann man mit einem Placeboeffekt rechnen, im schlechtesten Fall verschwenden Patienten Zeit und Geld mit nutzlosen Therapien, während sie sich dringend einer echten medizinischen Behandlung unterziehen sollten.

Doch wie kam es, dass sich die Quantenphysik zur Lieblingswissenschaft der Esoterik entwickelte? Dass gerade die Quantenphysik gerne als ungewöhnlich und mystisch dargestellt wird, ist kein Zufall. Tatsächlich liefert sie manchmal Ergebnisse, die wir mit unserem Alltagsverstand kaum begreifen können. Sie konfrontiert uns mit Phänomenen, die höchst merkwürdig oder sogar verrückt erscheinen.

Entgegen der Alltagsintuition

Nach den Regeln der Quantentheorie sind Teilchen nicht einfach winzige Kügelchen, die sich zu jedem Zeitpunkt an einem bestimmten Ort befinden. Sie können sich vielmehr an verschiedenen Positionen gleichzeitig aufhalten. In unserem Alltag bemerken wir von solchen Effekten nichts, doch in der Welt der kleinsten Teilchen sind sie ganz normal. Und wenn die Gesetze der Quanten nicht so recht zu unserer Alltagsintuition passen, dann liegt das an unserer Alltagsintuition. Die Quantenphysik kann nichts dafür.

Selbst die größten Genies der Physik hatten mit der Quantenphysik ihre Not. Albert Einstein wunderte sich sehr über das Phänomen der Quantenverschränkung: Zwei Quantenteilchen können quantenphysikalisch so miteinander verbunden sein, dass eine Messung an einem Teilchen augenblicklich auch den Zustand des anderen Teilchens verändert. Das hielt Einstein für absurd und unmöglich, daher sprach er spöttisch von einer “spukhaften Fernwirkung“. Doch wie man in zahlreichen Experimenten zeigen konnte, durchgeführt unter anderem vom österreichischen Physiker Anton Zeilinger und seinem französischen Kollegen Alain Aspect, ist die Quantenverschränkung alles andere als spukhaft. Es gibt sie tatsächlich, man kann sie berechnen, messen und gezielt für neue technische Anwendungen nutzen. Nur weil ein Phänomen mit unserem Alltagsverstand schwer vereinbar ist, muss es noch lange nicht unwissenschaftlich oder gar mystisch sein.

Populär wurde die Verknüpfung von Quantenphysik und Mystik in den 1970er- und 1980er-Jahren, in der Blütezeit der New-Age-Bewegung. Damals, als verwirrende Theorien über holistische Spiritualität, alternative Heilmethoden und das herannahende Zeitalter des Wassermanns gezimmert wurden, erschien manchen Leuten die verwirrende Quantenphysik als willkommener Verbündeter – auch wenn die Quantenphysik damals weder neu noch revolutionär war, sondern bereits seit Jahrzehnten zum etablierten naturwissenschaftlichen Weltbild gehörte.

Der britische Biologe Rupert Sheldrake präsentierte seine Ideen über “morphogenetische Felder“, die uns angeblich auf mysteriöse Weise verbinden und uns “außersinnliche Fähigkeiten“ verleihen. Die genaue Funktionsweise dieser “Felder“ konnte Sheldrake nicht erklären, aber auch er berief sich auf die Quantenphysik. Wie schon die Beatles einige Jahre zuvor hatte er sich in Indien mit transzendentaler Meditation beschäftigt. Danach versuchte er, die östliche Philosophie in die westliche Wissenschaft einzubauen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Seine absonderlichen Experimente, mit denen er zeigen wollte, dass Haustiere die Ankunft ihrer menschlichen Besitzer auf übersinnliche Weise erahnen können, wurden wissenschaftlich nie anerkannt.

Ein anderer Superstar der Quantenesoterik ist Fritjof Capra. Er stammt aus Österreich, studierte Physik an der Universität Wien und schlug dann eine internationale Forscherkarriere ein. Berühmt wurde er allerdings nicht durch seine Beiträge zur Teilchenphysik, sondern durch Bestseller wie “Das Tao der Physik“, in dem er tiefe Zusammenhänge zwischen taoistischer Mystik und Quantentheorie nachzuweisen versuchte. Einige der Grundgedanken Capras werden bis heute von Quantenesoterikern unablässig vorgebracht: Die Quantenphysik soll angeblich zeigen, dass unser Bewusstsein einen direkten Einfluss auf die Welt hat, dass geistige Kräfte auf unbelebte Materie einwirken können, dass Spiritualität und Kosmos eine Einheit bilden. Doch dahinter steckt ein ganz banaler Irrtum.

Besondere Rolle der Beobachtung

Dass in der Quantenphysik das Beobachten und Messen eine besondere Rolle spielt, ist tatsächlich wahr. Jede Messung kann zwangsläufig den Zustand eines Quantenteilchens verändern. Das ist in anderen Bereichen der Physik nicht unbedingt so: Ob wir einen Asteroiden draußen im Weltall gerade beobachten und vermessen, ändert nichts an seiner Bahn. Ein Quantenteilchen hingegen wird von der Messung stark verändert. Solange es unbeobachtet ist, kann es eine Kombination unterschiedlicher Zustände einnehmen. So kann ein radioaktives Atom gleichzeitig zerfallen und ganz sein, solange es vom Rest der Welt isoliert ist. Erst bei der Messung trifft die Natur eine Entscheidung: Der Zustand des Atoms wird entweder auf “ganz“ oder “zerfallen“ festgelegt. Insofern spielt die Beobachtung in der Quantenphysik wirklich eine ganz besondere, durchaus verwirrende und auf den ersten Blick erstaunliche Rolle.

Das heißt aber keineswegs, dass dadurch dem Beobachter selbst oder gar seinem Bewusstsein eine spezielle Bedeutung zukäme. Es ist nämlich völlig egal, ob es sich um einen bewussten Beobachter handelt oder nicht. Die Messung kann von einem denkenden Menschen durchgeführt werden, von einer altersschwachen Tiefseequalle oder von einem mechanischen Apparat. Sobald ein Quantensystem mit dem Rest der Welt in Kontakt kommt, handelt es sich um eine Messung. Mit dem menschlichen Bewusstsein hat das nichts zu tun.

Aber auch wenn die Vorstellung vom geheimnisvollen Quantenbewusstsein falsch ist, bleibt sie populär. Der Gedanke fühlt sich einfach gut an: Die Quantenphysik ist seltsam und schwer verständlich. Unser Bewusstsein ist auch seltsam und schwer verständlich. Müssen diese beiden Mysterien dann nicht einfach etwas miteinander zu tun haben?

Logisch betrachtet ist das natürlich genauso unsinnig wie die Behauptung, der Saturn sei für Hochzeiten verantwortlich, weil er so viele Ringe hat. Man findet eine Gemeinsamkeit und leitet daraus einen Zusammenhang ab, ohne logische Brücke dazwischen. Diese Argumentationsstrategie lässt sich in der Quantenesoterik oft beobachten: Der Guru spricht von Schwingungen, und auch in der Quantenphysik kommen Schwingungen vor – also muss doch beides zusammengehören! Wir fühlen uns anderen Menschen verbunden, und auch Teilchen können quantenphysikalisch miteinander verbunden sein. Hurra, ein Zusammenhang!

Es ist, als würde man erklären wollen, wie ein Auto funktioniert, und sagen: “Da drehen sich die Räder, und im Atom dreht sich das Elektron um den Atomkern. Daher fährt das Auto.“ So funktioniert Wissenschaft aber nicht. Wissenschaft lebt nicht von Gleichnissen, sondern von logischen Schlüssen, von klaren, zwingenden Begründungen. Und die sucht man in der Quantenesoterik vergeblich.

Doch es liegt wohl in der Natur des Menschen, lieber blumige Vergleiche zu hören, als sich mit präzisen Formeln herumzuschlagen. Und so wird das wissenschaftliche Quantenlehrbuch auf den Bestsellerlisten wohl auch in Zukunft den Quantenheilungsratgeber nicht überholen.

Physiker als Quantenphilosophen

Eine gewisse Mitschuld an der Mystifizierung der Quanten tragen allerdings auch manch ernsthafte Physiker, die eines Tages das sichere Terrain der Naturwissenschaft verließen und auf das wackelige Gerüst der Quantenphilosophie stiegen – was ihnen zwar kaum Sympathie der Kollegen, dafür aber gute Chancen auf Fernsehauftritte einbringt.

Der deutsche Kernphysiker Hans-Peter Dürr beispielsweise wurde mit recht esoterisch anmutenden Aussagen bekannt: Es gebe gar keine Materie, unser Leben sei von einem größeren “Jenseits“ umfangen, in dem nach dem Tod unsere “geistigen Quantenfelder“ weiterleben. Der britische Physiker Brian Josephson, der als 23-jähriger Doktorand einen Supraleitereffekt entdeckte, für den er später den Physiknobelpreis bekam, fiel in späteren Jahren weniger durch wissenschaftliche Forschung auf, sondern vielmehr durch reichlich merkwürdige Aussagen über paranormale Phänomene und Homöopathie.

Mainstream sind solche Verknüpfungen von Physik und Philosophie aber keineswegs. Insgesamt hat sich in der Wissenschaft ein sehr pragmatischer Umgang mit den merkwürdigen Eigenschaften der Quantenphysik durchgesetzt: Wem in der Quantenphysik etwas seltsam vorkommt, der muss sich eben daran gewöhnen. Nicht wundern – rechnen. “Shut up and calculate!“ – Dieser Zugang erweist sich als bemerkenswert nützlich. Sich Gedanken über die philosophische Bedeutung der Quantenphysik zu machen, mag trotzdem spannend sein. Aber man verlässt damit das Gebiet der Naturwissenschaft und liefert womöglich merkwürdigen Esoterikern scheinbar wissenschaftliche Munition.

Der österreichische Quantenphysiker Wolfgang Kummer, der in den 1980er-Jahren Präsident des Council des CERN war, warnte seine Studierenden in seinen Vorlesungen eindringlich vor einem solchen Schicksal: “Manche Physiker werden alt und meinen, ein Buch über die philosophische Bedeutung der Quantentheorie schreiben zu müssen“, sagte Kummer: “Und bei manchen Leuten setzt diese Vergreisung bereits schockierend früh ein.“

Die Quantenphysik spielt eine skurrile Doppelrolle: Einerseits ist sie Basis unserer technisierten Welt, hat uns Mikroelektronik, Laser und Solarzellen beschert und uns einen völlig neuen Einblick in die tiefen Gesetze der Natur ermöglicht. Andererseits wird sie als Verkaufsargument missbraucht, um nutzlose Ideen aus vorwissenschaftlichen Zeitaltern zu bewerben. Doch eine Theorie, in der Teilchen gleichzeitig auch Wellen sind und in der Atome zerfallen und gleichzeitig ganz bleiben können, wird auch diese skurrile Doppelrolle überstehen.

Quelle: Profil

 

 

 

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